
Bio-Wein
Unser Bio-Weinberg liegt im erzen des Beaujolais und bietet unberührte Landschaften und ein reiches Terroir für umweltfreundliche Weine.
Die Reben sind über 40 Jahre alt und wurden von meinem Vater gepflanzt. Ich habe 2021 auf ökologischen Landbau umgestellt, um zu den traditionellen Wurzeln der Arbeit zurückzukehren und Bio-Trauben zu erzeugen, deren Qualität ich vollständig kontrolliere.
Der Rebschnitt
Der Rebschnitt ist eine Arbeit, die während des Winters ausgeführt wird. Ich gehe Stock für Stock vor und wende den sogenannten „Gobeletschnitt“ an. Konkret lasse ich an jedem „Arm“ einen Zapfen mit zwei Augen stehen und achte darauf, das restliche Holz entlang des Armes zu säubern.
Nach dem Rebschnitt räume ich das Rebschnittholz ab, um es zu verbrennen und so zu vermeiden, dass die Pilze der Holzkrankheiten in den Boden gelangen.

Das Pflügen
Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die Entfernung der Unkräuter, die mit dem Wein konkurrieren, weshalb die Bodenbearbeitung notwendig ist.
Diese Arbeit wird regelmäßig über das ganze Jahr hinweg durchgeführt: im Frühling, zu Beginn des Sommers und im Winter. Auf dem Foto ist „Hermes“ zu sehen, dass Pferd, das den Plug in der Reihe zieht.
Aufteilung und Entspitzen
Jedes Jahr, Anfang Juni, schneide ich die Reben aus verschiedenen Gründen. Diese Maßnahme, die in zwei Schritte – Aufleitung und Entspitzen – unterteilt werden kann, ist entscheidend für die gute Gesundheit des Weinstocks und für die zukünftige Qualität des Weins.
Die Aufteilung besteht darin, die Triebe anzuheben und zwischen die Drähte zu führen. Dies ermöglicht es, die Reben zu belüften, die Trauben besser der Sonne auszusetzen und die Zirkulation in den Reihen zu erleichtern. Zudem sind die Trauben im Falle von Hagel besser geschützt.
Das Entspitzen hingegen ist ein Rückschnitt der Triebe, um das Pflanzenwachstum zu begrenzen. Weniger Vegetation bedeutet eine bessere Luftzirkulation was das Risiko von durch Pilze verursachten Krankheiten verringert. Es ist zudem ein Mittel, um den Saftstrom auf die Trauben zu konzentrieren, was die Reifung der Beeren fördert.
Zusammenfassend, sind diese beiden Schritte unerlässlich, um eine gute Ernte und eine hohe Traubenqualität zugewährleisten.


Der Zauber der Weinlese: Ein familiäres und genussvolles Ritual
Jedes Jahr, wenn die Ernte näher ruckt, wird der Weinberg zur Bühne eines jahrhundertealten Rituals, das mit Liebe und Präzision inszeniert wird.
Fern von lärmenden Maschinen ist die Weinlese eine Herzenarbeit, die unter Familie und Freunden geteilt wird, wobei jede einzelne Traube von Hand geerntet wird.
Das entscheidende Datum wird nicht leichtfertig festgelegt: Es wird in den letzen Tagen gemunkelt, als Frucht eines aufmerksamen Lauschens auf den Weinstock. Drei Mal entnehme ich Proben, um das Geheimnis der Frucht zu ergründen: den zukünftigen Alkoholgehalt, das Gleichgewicht der Weinsäure und den ph-Wert. All dies sind Indizien, um die Trauben auf ihrem Höhepunkt zu ernten.
Dann kommt der große Tag, ein wahres Fest. Die gute Laune und der Eifer der Leser belebt die Reihen schon in der Morgendämmerung, nur unterbrochen durch die Stärkung beim morgendlichen Imbiss, die im Freien genossen wird.
Das Mittagessen, eigenommen zwischen den Weinstöcken, ist ein Moment der Stille, in dem sich einfache Aromen mit der Zufriedenheit über die vollbrachte Arbeit vermischen.
Wenn die Sonne untergeht und die Lesebütten voll sind, geht das Fest weiter. Abends erheben wir unserer Gläser mit gutem Beaujolais an einer großzügig gedeckten Tafel, unsere Stimmen vereinen sich in Liedern, wobei wir gemeinsam die Erde und die Frucht unserer Bemühungen in bester Tradition feiern. Es ist ein Tag, der in unserem Gedächtnis eingebrannt ist, eine unzertrennliche Verbindung zur Rebe und zur Lebensart.